OSTERFASTEN UND ROSMARIN 2014
Fasten macht glücklich ?
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mit meinem zweiten Vorhaben in Konflikt geraten bin und nach fünf Tagen aufgegeben habe , da meine Laune auf dem Nullpunkt war und mein Bauch unendlich nach etwas Warmen schrie. Dafür habe ich mein erstes Vorhaben wiederentdeckt und werde ihm auch treu bleiben. Man soll sich halt immer nur eines vornehmen.
Bis irgendwann dann RosMarin
Vorosterfasten
7. März 2014
3. Fastentag
Ich habe es wieder getan! Kurz vor dem Schlafengehen dachte ich: Schön, ich habe durchgehalten. Und in diesem Moment überkam es mich. Anstatt ins Schlafzimmer ging ich in die Küche. Setzte mich danach ins Wohznzimmer vor den Fernseher, verspeiste genüsslich eine Handcoll Feldsalat, eine Stulle und einen Apfel und ging dann zufrieden und ohne schlechtes Gewissen - man soll ja nichts übertreiben - ins Bett.
Doch nun zu heute:
Frühstück:
1 große Tasse schwarzen Kaffee
1 Stulle
Ein Schüsselchen Tomatensalat
Tomatensalat
Zutaten:
3 Tomaten
1 Zwiebel
4 Zehen Knoblauch
Zwiebellauch
Rapskernöl
Algensalz
Pfeffer
Rosmarinblüten von meinem Rosmarinstrauch im Wintergarten.
Der Rosmarin blüht immer im Februar und März und begeistert mich immer aufs Neue mit seinen wunderschönen zarten hellblauen Blüten.
Zubereitung:
Tomaten waschen und in Stücke schneiden. Zwiebel und knoblauch schälen, schneiden, Lauch waschen und schneiden. In einer Schüssel anrichten. Öl. Salz und Pfeffer hinzufügen. Alles vermengen. Jetzt die Rosmarinblüten darüber streuen.
Mittag
Gemischter Salat
Zutaten
Halber Eisbergsalat
Handvoll Ruccola
2 kleine gelbe Paprikatschoten
2 kleine süße rote Paprikaschoten
6 kleine Tomaten
6 Zehen Knoblauch
Ein kleines Stück Ingwer
Einge Körnchen Algensalz
1 Zitrone
1 Esslöffel Weinessig
1 Esslöffel Rapskernöl
Eine Handvoll Traubenbeeren und Sonnenblumenkerne
Einen halben Teelöffel getrocknete Chiliekerne
Zubereitung
Eisbergsalat, Ruccola, Paprika, Tomaten waschen und schneiden und ab damit in die Salatschüssel. Knoblauch und Ingwer schälen, fein schneiden, über den Salat streuen. Den Saft der Zitrone, das Algensalz, den Weinessig und das Öl hinzufügen. Alles vorsichtig vermischen, dann die Traubenbeeren und die Sonnenblumenkerne darüber streuen. Zuletzt die Chiliekernchen.
Zwischendurch
Eine Schüssel Ruccola mit viel Leinöl und einem Stück Weißbrot. Dazu einen Espresso aus meiner Tassimokaffeemaschine.
Trinken nicht vergessen - Wasser und Kräutertee.
Abend
Brühe mit Tomatenstücken und Ruccola
Der Sinn meines Fastens ist ja, auf alles Gekochte, Gedünstete und Gebratene zu verzichten. Also eigentlich nur Rohkost zu essen.
So war es jedenfalls gedacht. Heute nun habe ich gemerkt, dass das nicht so einfach ist. Mir war den ganzen Tag schwindelig, ich fror ganz erbärmlich und war müde. Da fiel mir meine Delikatessbrühe ein. Also schnell Wasser gekocht, in einen Teller gefüllt, dazu einen Esslöffel Brühpulver, eine gewürfelte Tomate, eine in Ringe geschnittene Paprika, drei geschnittener Zwiebellauch und etwas Ruccola. Dazu gab es eine Scheibe Dinkelbrot. Und später einen Apfel und eine Banane.
Ein Glück, dass mir dieses seltsame Essen eingefallen ist. Denn danach wurde mir wieder warm und gemütlich. Fazit - nur Rohkost geht nicht von jetzt auf gleich. Jedenfalls nicht bei mir. Aber das war doch die Lösung. Gekochtes gab es nicht.
Bis morgen dann RosMarin
Und bald geht es weiter mit der Mittagsrokost
6. März 2014
2. Fastentag
So, nun wird es aber Zeit, zu berichten. Der Tag war turbulent und ich komme erst jetzt dazu. Es ist 23 Uhr 06. Leider habe ich eine schlechte Nachricht. Ich habe mein erstes Vorhaben, nach Mitternacht nichts mehr zu essen, nicht durchgehalten. Schande über mich. Die Gewohnheit hatte die Übermacht. Der Heißhunger überfiel mich, wie der Mörder aus dem Hinterhalt sein wehrloses Opfer. Eine Stulle, eine Banane und ein Apfel mussten dran glauben.
Dafür schlief ich aber sehr gut. Zum Frühstück gab es zwei Stullen mit Rapsöl und Zucker. Dazu eine große Tasse schwarzen Kaffe. Mittags gab es den Rotebeetesalat und das Rotebeetegemix vom Vortag. Abends einen gemischten Salat.
Zutaten:
1 Kopf Salat
1 große rote Spitzparika
1 halbe Knolle Fenchel
Eine Handvoll Feldsalat
5 kleine Tomaten
1 Apfel
5 Zehen Knoblauch
1 Stück Ingwer
1 Zitrone
Olivenöl
Getrochnete Chili
Zubereitung:
Alle Zutaten waschen. Salat in der Schüssel anrichten, Paprika, Fenchel, Apfel, Tomaten in feine Streifen schneiden. Zu dem Salat geben. Dann den Feldsalat. Nun den Knoblauch und den Ingwer ganz fein schneiden und mit dem getrockneten Chili darüber geben. Und zum Schluss den Saft der Zitrone und einige Tropfen Olivenöl.
Das wars für heute. Nicht viel. Aber ich bin putzmunter. Und bis jetzt auch satt. Mal sehen, was die Nacht bringt. Ach, das Trinken darf man ja auch nicht vergessen. So über den Tag verteilt Wasser und Kräutertee.
Bis morgen dann RosMarin
Diese Fastenzeit beginnt immer am Aschermittwoch. In diesem Jahr also am 5. März und dauert bis zum Karfreitag am 18. April. Ursprünglich ging es dabei um den Verzicht auf Nahrung. Und auch heute, wo es alles im Überfluss gibt, jedenfalls bei uns, können wir in diesen Wochen auf ein besonders geliebtes Nahrungs - oder Genussmittel verzichten. Sei es nun auf Zigaretten, Allkohol, Süßigkeiten oder Fleisch. Aber auch andere Dinge liegen im Trend. So zum Beispiel der Verzicht auf Handy, Fernsehen oder Facebook. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich selbst werde in diesem Jahr auf mein geliebtes Nachtmahl vor dem Fernseher nach 23 Uhr verzichten, was mir bestimmt sehr schwerfallen wird. Doch wenn man es schafft, an seine Grenzen zu gehen, wird man dafür belohnt, denn die Glückshormone Serotonin, Endorphine und Cannabinoide werden vermehrt ausgeschüttet. Und das wichtige Serotonin bleibt aufgrund des Fastens länger im Körper.
Als ich vor drei Jahren mit dem Fasten begann und auf alle tierischen Lebensmittel verzichten wollte, war das eine große Herausforderung für mich, obwohl ich ja schon seit über zwanzig Jahren vegetarisch gegessen hatte, aber der absolute Käse - und Fischvertilger war. Doch ich habe es geschafft. Und es war meine beste Entscheidung. Denn nach den sechs Wochen war es mir nicht mehr möglich, in meine alten Essgewohnheiten zurückzufallen und ich bin sozusagen Veganerin geworden. Na, fast. Denn ab und zu esse ich schon noch ein Stück Kuchen.
Mal sehen, ob ich auch diesmal mein Vorhaben zuende bringe. Denn Fasten macht glücklich. Jedenfalls für eine gewisse Zeit.
Und nun geht es los mit dem täglichen Essen. Vorweg mal gleich mein simples aber sehr wirksames und gutschmeckendes Brotrezept.
Zutaten:
500 Gramm Biovollkornweizen - oder Dinkelmehl
1 Würfel Frischhefe
Etwas Salz
300 Gramm gemischte Körner oder Sesamsamen oder andere Körner
450 ml lauwarmes Wasser
Zubereitung:
Das Wasser in eine große Schüssel füllen.
Die Hefe darin auflösen
Alle Zutaten nach und nach hinzufügen
Schön verrühren
Den breiigen Teig in eine mäßig gefettete Kastenform geben
In dem nicht vorgeheizten Herd sofort, ohne den Teig gehen zu lassen, bei 200 Grad 60 Minuten backen
Wer eine knusprigere Kruste mag, kann das Brot auch länger backen
Ich backe immer zwei Brote mit verschiedenen Körnerzutaten oder verschiedenem Mehl. Das ist stromsparender.
Nun guten Appetit. Das Brot schmeckt einfach herrlich.
Die Zutaten für die Rohkostsalate sind immer für zwei Personen
Beginn der Fastentage:
5. März
Frühstück:
1 große Tasse Kaffee
3 Scheiben Brot mit etwas Zucker und einigen Tropfen Bioleinöl
Mittag:
Salat angerichtet in einer schönen Salatschüssel
Halber Eisbergsalat
1 große rote Spitzpaprika
1 Handvoll Wallnüsse und Rosinen
1 Apfel
4 Zehen Knoblauch
Ingwer
Den Saft einer Zitrone
Etwas Leinöl
Alles nach Bedarf schneiden und vermischen, zuletzt den Zironensaft und das Öl.
Dazu gab es ein Glas Kräutertee.
Und zwar von den getrockneten Wiesenkräutern aus meinem Garten.
So schön wird es bald wieder blühen.
Soeben habe ich die dritte Mahlzeit vertilgt, obwohl ich überhaupt nicht hungrig war. Mein Mann aber doch, obwohl er zu dem Salat eine Scheibe Brot gegessen hat. Wie auch jetzt zum 1. Abendessen. Das 2. folgt später. Anstelle des Nachmitternachtmahls.
Abend:
Heute Abend gab es hauptsächlich rote Beete, da diese ja besonders gesund sind. Übrigens schreibe ich später mal etwas über die Inhaltstoffe der einzelnen Gemüse. Die Zusammensetzung muss ja stimmen, wenn wir gesund und munter durch die 40 Tage kommen wollen.
Apropos 40 Tage. Die haben so ihre Tradition und sind wohl deshalb in die Fastenzeit eingeflossen, auch wenn das Fasten für Atheisten andere Beweggründe hat. So fastete Jesus 40 Tage nackt und einsam in der Wüste, was bei ihm bestimmt so einige Halluznationen ausgelöst hat. Auch das Volk Israel zog 40 Tage durch die Wüste. Allerdings zum Teil auf Kamelen und schön mit Wasser und Brot versorgt. Und dann gab es noch die Sintflut, die Gott den Menschen geschenkt hat, weil sie sein Wort nicht achteten. Erst nach 40 Tagen sank das Wasser und Noah und seine Familie samt Tieren konnte aufatmen. Nicht zu vergessen der liebe alte Moses, der 40 lange Tage und Nächte auf dem Berg Sinai mit sich rang, ehe Gott ihm endlich die 10 Gebote zu verkünden erlaubte.
Aber nun zu dem Rotebeetesalat. Und Brei, der mir aber nicht gelungen ist, weil der blöde Mixer so eigenwillig war und stümperhaft mixte. Essen konnte man ihn aber dennoch, wenn auch mit Stücken.
Zutaten:
4 große rohe rote Beete
2 Äpfel
1 große Petersilienstange
6 Möhren
2 Zitronen
1 Löffel Zucker
1 Handvoll Wallnüsse und Weinbeeren
Etwas Olivenöl
Zubereitung:
Rote Beete, Petersilienstange und Möhren schälen und waschen. Dann mit einer Handreibe in eine große Schüssel reiben. Äpfel entkernen, in Streifen schneiden, dazu geben, Danach den Saft der zwei Zironen, den Zucker und das Öl. Alles gut vermengen. Nun die Nüsse und Weinbeeren darüber streuen.
Einen Teil davon habe ich mehr schlecht als recht püriert und als Fastmus gegessen. Hat auch geschmeckt. Zu trinken gab es Wasser und Tee. Überigens den ganzen Tag. Je nach Appetit. Von dem Salat und dem Brei ist noch soviel übrig, dass es für eine morgige Mahlzeit reicht.
Jetzt muss ich schnell noch zwei Brote backen, diesmal mit Weizenvollkornmehl und Sonnenblumenkernen.
Nun war ich doch zu faul, noch einen schönen Salat zu machen, habe lieber in die Röhre geguckt, einen Kopf Salat, eine große rote Spitzpaprika und zwei Stullen verdrückt. Die Brote sind auch jetzt erst im Herd. Es ist 23 Uhr 26 und der erste Fastentag fast geschafft. Bei guter Laune und satt.
Bis morgen dann RosMarin
© der Collagen von Blume
© der Texte RosMarin