Es gibt keine Demokratie ohne persönliche Freiheit

 

by RosMarin?     Es ist schrecklich, was gestern in Paris geschehen ist. Keine Religion darf einer anderen mit Gewalt begegnen. Es ist eine Schande für unser Jahrtausend.

 

 

https://guidemate.com/ 

 

 

 

Literaturrallye für Kinder und Erwachsene

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Herzlich willkommen zur Literaturrallye in Buttstädt.

Dich erwartet ein Stadtrundgang auf den Spuren der kleinen Rosi. Sie ist die Hauptfigur im Roman “Die Kinder von Brühl 18”.

Folge ihr in eine Zeit in der deine Oma oder Uroma lebte. In eine Zeit, in der es weder Fernseher, Computer, Telefon oder Handys gab.

Lausche den spannenden, manchmal traurigen oder lustigen Geschichten, gelesen aus dem 1.Teil “Plumpsklo und Gänseblümchen”.

Die Autorin RosMarin ist hier in Buttstädt aufgewachsen und eine großartige Geschichtenerzählerin.
So gibt sie anhand der Familiensaga “Die Kinder von Brühl 18” fast nebenbei als Zeitzeugin Einblick in die deutsche Geschichte.

Auf der Tour kannst du verschiedene Rätsel und Aufgaben lösen. Wenn du richtig gut bist, folge den Hinweisen und du kommst ohne Navi oder Stadtkarte nach ca. 1,5 Stunden wieder hierher zum Marktpla

In deine Memos kannst du die Antworten der Tour notieren, am Ende der Tour erfährst du die Lösungen.

Diese Tour ist etwas für Neugierige, Naseweise und Geschichten liebende Stadterkunder, also ein Rundgang für Kinder, Eltern, Großeltern und Urgroßeltern.

Los geht´s!

Aus dem Buch lesen:
Rosemarie Becker
Cami Ehrenberg
Marlene Ehrenberg
René Ehrenberg
Elke Becker-M.

Idee und Moderation: Elke Becker-Michael
Tonschnitt: Marek Kanarek

 

Wir wünschen euch viel Spaß bei der Tour

 

Und nun kommt eine kleine Leseprobe aus dem Buch Teil 1

Plumpsklo und Gänseblümchen

 

Eine enge Straße noch. Dann stand Rosi vor ihrer Schule.

Einem dreistöckigen Gebäude im roten Backsteinbau. Nächstes Jahr sollte sie eingeschult werden. Der Schule gegenüber liegt der Rossplatz. Dort war im Mittelalter der Ochsenmarkt. Händler aus aller Herren Länder verkauften hier ihr Vieh. Besonders das Ochsenvieh. Deshalb nannte man Buttstädt auch scherzhaft Ochsenbuttscht. Zigeuner und Händler aus Polen und Ungarn trieben ihre riesigen Viehherden hierher, um sie zu verkaufen. Sie waren damals eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt. Später, als die Menschen nicht mehr so viel Schlachtvieh wollten, wurde aus dem Ochsenmarkt ein Pferdemarkt.

Es war ein Volksfest. Mit allem, was dazu gehörte. Stände mit Obst und Gemüse, Eiern von den Bauernhöfen, Butter und Käse. Verschiedene Öle. Sauerkraut. Eingelegte Gurken. Süße Kuchen und bunte Plätzchen, Lakritze und anderes Süßzeugs gab es dort zuhauf. Alles selbstgemacht.
Später gesellten sich die Handwerkerstände hinzu. Die Händler boten Spielzeug an. Puppen, Puppenhäuser, Schaukelpferde und Bauerhöfe. Auch geflochtene Weidenkörbe. Jedes Jahr gab es etwas Neues zu entdecken. Bald kamen auch die Spaßmacher. Die Harlekine. Sie unterhielten das Publikum mit frechen Versen und Liedern. Auch Zigeuner in ihren bunten Kleidern tanzten ihre Zigeunertänze. Dazu spielten sie traurige Melodien auf ihren Geigen. Manchmal auch lustige. Und das Volk stand im Kreis um sie herum und klatschte. Ein buntes Treiben soll das gewesen sein. Jetzt war der Rossplatz verlassen. Kein Wunder. Es war ja auch Winter. Und eine dicke Schneedecke lag über ihm.

 

***

 

 

spiegel.de|Von SPIEGEL ONLIN

E, Hamburg, GermanIm Bild: Die Mohammed-Karikaturen aus Jyllds-Poste02.02.2006. Hier sind sie: Die zwölf Mohammed-Karikaturen aus der dänischen Zeitung Jyllands-Posten, die einen weltweiten Streit ausgelöst haben.













Auf der Tafel steht: Die Journalisten von Jyllands-Posten sind eine Bande reaktionärer Provokateure.



 

Einen wahren Propheten kann man nicht beleidigen.

 

 

Jesus als Guter Hirte, frühchristliche Deckenmalerei in der Calixtus-Katakombe in Rom, um 250        und                                   

 

das ist keine Karrikatur                       

                                               

 

der Prophet Mohammed; aus der Apokalypse des Mohammed, 1436, Herat. Das Werk befindet sich in der Sammlung der Bibliothèque Nationale in Paris. 

 

Ich halte es mit der Ringparabel.

 

     

 

 

Diese Parabel von den drei Ringen gilt als ein Schlüsseltext der Aufklärung und als pointierte Formulierung der Toleranzidee.

 

 

Die Bücher, die nicht auf Amazon.de gelistet sind, gibt es auf Wunsch gratis bei mir

 
 

Stell dir vor es ist Krieg, und nur Gauck geht hin.

Die Bundesrepublik hat sich 25 Jahre nach Mauerfall zum drittgrößten Rüstungsexporteur der Welt hochgearbeitet. Der Tod ist erneut ein Meister aus Deutschland. Aktuell „verteidigen“ deutsche Bundeswehr-Soldaten an 17 Standorten außerhalb der Republik „unsere Werte“. Geht es nach Bundespräsident Gauck, Kanzlerin Merkel und Kriegsministerin von der Leyen, lässt sich diese Präsenz noch einmal deutlich steigern. Alles was diese Personen dafür benötigen, ist ein omnipotentes Feindbild. Da kommt der Konflikt in der Ukraine und die daraus behauptete Aggression Russlands gerade recht. Um was geht es wirklich? Es geht darum, dass auch dieses Land seine Rüstungsausgaben steigert und in Zukunft 2% des Brutto-Sozial-Produktes in die Anschaffung neuer Waffensysteme investiert. So wünscht es sich die NATO. Deutschland steht Gewehr bei Fuß und verkauft das der eigenen Bevölkerung dann als „alternativlose friedenssichernde Maßnahme“.

Alles was man mit Gewalt erringt, kann man nur mit Gewalt behalten, und so muss man das größte Militärbündnis der Welt als ein unverzichtbares Werkzeug des Turbokapitalismus enttarnen. Diese Wirtschaftsform ist ohne Unterdrückung und damit ohne Gewalt nicht zu haben. Die Systemgewalt des Kapitalismus geht nahtlos über in den Faschismus.

Ein breites Friedensbündnis aus klassischer und neuer Friedensbewegung nutzte den 13.12., um gemeinsam auf diese aggressive Politik aufmerksam zu machen und für den Frieden in Europa zu demonstrieren. Der Demonstrationszug vom Berliner Hauptbahnhof zum Amtssitz von Gauck, Schloss Bellevue, verzeichnete über 4000 Teilnehmer. KenFM zeigt die ergreifende Abschlussrede von Eugen Drewermann, der sich genau wie Joachim Gauck dem Christentum verschrieben hat, nur dass er andere Akzente setzt, statt „Auge um Auge, Zahn um Zahn“: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ und „Du sollst nicht töten“.

 

http://kenfm.de/blog/2014/12/14/friedensappell-drewermann/

 
 
 
Stell dir vor es ist Krieg, und nur Gauck geht hin. Die Bundesrepublik hat sich 25 Jahre nach Mauerfall...
youtube.com
 
 
Ros Marin Du sollst nicht töten. Das sollte oberstes Gesetz für alle Menschen sein. Und ganz besonders für Christen. Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was das Töten rechtfertigt. Es ist sehr traurig, dass Deutschland wieder zu den Kriegstreiberländern gehört und nichts aus der Geschichte gelernt hat. Ich will mich nicht damit idendifizieren müssen.
 

 

Geheimes Papier: Deutschland will Kriegsschiffe für Israel finanzieren

Korvetten der deutschen Marine (Archivbild)

Israel will von ThyssenKrupp vier Korvetten im Wert von einer Milliarde Euro kaufen - und soll offenbar von Deutschland finanziell unterstützt werden. Laut einem Medienbericht hat das Verteidigungsministerium 115 Millionen Euro beantragt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und nun etwas Erfeulicheres

 

AmazonBücher von › RosMarin

 

 

 

 

 

Das Ritual/Psychothriller 

 

Diesen realistisch mythischen Psychothriller gibt es vorerst nur als Kindle.

 

Preis der Lust  

 

Eine dramatische Liebesgeschichte, gerade im Wendepunkt Verlag erschiennen, Hardcover, gebunden, Rundrücken, Einband kunstvoll doppelt glänzend, 456 Seiten, Preis €17,90

 



 

Eine harmlose Liebesgeschichte entwickelt sich zu einem spannenden Psychothriller.

 

Die verheiratete Marie und der Hobbymaler Gigan verlieben sich ineinander. Als ihre Liebe psychopathische Züge annimmt, verlässt Marie Gigan und ihren Ehemann Zappi. Sie flüchtet nach D. und findet Arbeit als Souffleuse am Stadttheater. Gigan folgt ihr. Es beginnt eine turbulente Zeit. Marie will wieder nach Berlin. Gigan sperrt sie in seinem Mini - SM - Keller ein. Es gelingt ihr, zu fliehen. Wieder folgt ihr Gigan. Doch kurze Zeit später verlässt er sie wegen einer anderen Frau. Marie verliert ihr Kind. Nach tiefer Depression beherrscht sie nur noch ein Gedanke: Rache. Marie und Gigan können nicht voneinander lassen. Immer wieder kommt es zu bizarren Liebesspielen. Ein Albtraum beginnt. Marie findet heraus, dass Gigan in undurchsichtige Geschäfte verwickelt ist. Wie kam er zu den Drogen? Wo sind die Bilder aus Bodos Galerie? War Bodos Tod Mord oder Selbstmord? Was hat Frau Nesselhof mit all dem zu tun? Gigans Bruder? Sein Chef? Marie besorgt sich eine Pistole. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Kriminalhauptkommissar Eichner muss den Fall aufklären.

 

Leseprobe hier

 

25. Kapitel

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„Wie siehst du denn aus?“, begrüßte mich Gila auf ihre charmante Art, „so dünn. Und deine Lippen sind auch zu stark geschminkt.“
„Wir haben uns lange nicht gesehen“, sagte ich, „da verändert sich halt der Mensch.“ Ich nahm Gilas Blazer, hängte ihn auf einen Bügel an die Garderobe und fragte: „Willst du was trinken?“
„Was hast du denn anzubieten?“ Gila folgte mir in die Küche.
„Kaffee. Wasser. Tee. Wein. Kognak. Alles da. Wie immer.“
„Dann nehme ich erstmal einen Kognak. Auf den Schreck ob deiner Veränderung.“
„Und dann gibt’s einen schönen Kaffee. Und dann
einen schönen Wein. Komm, wir setzen uns ins Wohnzimmer.“

Wir plauschten angeregt über Gott und die Welt und vermieden das Thema Gigan ganz bewusst, wir hatten ja den gestrigen Vorfall ausgiebig am Telefon erörtert und auch sonst über das in letzter Zeit Vorgefallene gesprochen, besonders, als ich in der depressiven Phase steckte.
Plötzlich schreckte uns nerviges Telefongeklingel aus der Unterhaltung.
„Nimm du ab“, forderte ich Gila auf. Ich hatte nicht die geringste Lust, mich antuten zu lassen. Andererseits könnte es ja auch etwas Wichtiges sein.
Kaum hatte Gila den Hörer am Ohr, ließ sie ihn fallen, saß kreideweiß steif im Sessel, starrte mich entsetzt an.
„Ich krieg dich. Ich krieg dich...“, grunzte die unheimliche Stimme aus dem baumelnden Hörer.
„Das ist ja gruselig“, flüsterte Gila, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, „ich würde ja verrückt. Wie hältst du das nur aus? Ich wäre schon längst in der Klapper. So ein Schwein.“
„Soweit will der mich bringen“, sagte ich, bemüht, cool zu bleiben. „Der will mich in den Wahnsinn treiben. Das ist doch klar.“ Ich legte den Hörer auf die Gabel und zog den Stecker aus der Dose. Kein perverser Anrufer sollte uns mehr stören. „Und schon sind wir wieder beim Thema“, sagte ich frustriert, „der Kerl geistert doch überall herum.“
„Könnte es sein, dass er es gar nicht ist“, fragte Gila vorsichtig, „vielleicht steckt ja jemand anderes dahinter.“
„Und wer sollte das bitte sein?“, wies ich die Frage empört zurück, „wer sollte sonst ein Interesse daran haben, mich auszuschalten? Vielleicht hat er ja Angst, ich könnte ihn anzeigen wegen der Drogen und der Vergewaltigung. Das ist doch ein brauchbares Motiv. Oder?“
„Das würdest du nicht tun“, zweifelte Gila, „oder?“
„Natürlich würde ich es nicht. Die Vergewaltigung geschah ja mit meinem Einverständnis, war mehr so ein Spiel.“
„Na bitte. Und die Drogen?“
„Ist auch fade. Ich weiß nur, dass wir welche genommen haben. Aber nicht mal, was es war.“
„Ich denke Kokain, so wie du es beschrieben hast.“
„Macht das Lust auf Sex? Erst geil und dann willenlos?“
„Das weiß ich doch nicht. Vielleicht war noch was anderes reingemixt.“
„Ist auch egal. Jedenfalls hat es ganz schön abgehoben. Und ich vermisse es wahnsinnig.“
„Klar“, sagte Gila, „wollen wir jetzt den Wein trinken?“ Ich schenkte die Gläser voll. „Dein Hormonhaushalt muss ja jetzt völlig durcheinander sein“, stocherte Gila weiter in der Wunde, „so ganz ohne Sex. Oder hast du mit Zappi?“
„Willst du mich foppen? Natürlich nicht. Aber mit meinen Hormonen scheint tatsächlich nicht alles zu stimmen. Vielleicht stehe ich deswegen auch so oft neben mir.“
„Sag ich doch. Sexentzug. Oder Drogenentzug.“
„Oder beides“, lachte ich, „verrückt, verrückt.“

Wir tranken und lachten und waren fröhlich wie in alten Zeiten.
„Begleitest du mich noch zum Bus?“ Gila stand auf, zog ihren Blazer über, ging zur Tür. Ich hinterher.
Kaum waren wir drei Stufen im Treppenhaus hinunter gestiegen, zerriss ein lauter Knall die Stille im Haus. Vor Schreck blieben wir stehen.
„Jemand hat auf uns geschossen!“, flüsterte ich, während mich der Schreck nachträglich durchfuhr wie ein Blitz, „guck mal, hier steckt doch die Kugel.“
Die Kugel steckte in der oberen Kante der Treppe, auf der wir wie erstarrt standen und ätzender Qualm sich wie ein Schleier über unsere Augen legte, brandiger Gestank uns das Atmen erschwerte.
„Ich blute! Ich blute!“ Gila kauerte sich wimmernd auf den Treppenabsatz. „Ich blute aus den Ohren!“

Die Tür zu den Hauskellern wurde zugeschlagen. Einige Mieter steckten ängstlich ihre Köpfe aus den Wohnungen und riefen nach der Polizei. Herr Weber, ein stämmiger Mann Mitte vierzig, trat entschlossen vor die Tür. „Der Mörder darf nicht entkommen!“, rief er. „Meine Kollegen sind schon unterwegs! Bewahrt die Ruhe!“

Kurze Zeit später rückte die Polizei mit fünf Mann an und befragte die Leute. Niemand hatte den Täter gesehen, niemand hatte einen Verdacht. Wir waren ein ruhiges Haus ohne jegliche Skandale. Und nun so etwas.
„Wir werden den Täter finden“, beruhigte eine Polizistin die Mieter, „gehen Sie wieder in Ihre Wohnungen, wir kümmern uns um alles Weitere.“

*

„Ich muss jetzt zum Arzt“, sagte Gila, „zeig ihn endlich an, diesen Wichser. Der bringt dich wirklich noch um.“
„Ich komme mit. Wir gehen zu meiner Ärztin. Das sind nur zehn Minuten.“
„Ich habe eine Idee“, sagte Gila, während sie eine Packung Zellstofftaschentücher an ihr blutendes Ohr hielt.
„Eine Idee?“
„Ja.
„Und?“
„Ich könnte dir eine Pistole besorgen. Andi hat Kontakt zur Russenmaffia. Die Russen lösen doch jetzt alle ihre Lager auf. Bei denen herrscht das reinste Chaos. Die sind froh, wenn sie ein paar Mark verdienen. Waffen haben die ja in Hülle und Fülle.“
„Du spinnst“, sagte ich, lenkte aber sogleich ein, „keine schlechte Idee.“ Ich dachte an die Pistolenszene und das unwahrscheinlich erotische Gefühl, das mich durchflutet hatte, als ich das kleine schwarze Mörderding in meiner Hand hielt. „Abgemacht, frag ihn“, war ich einverstanden.

Im Wartezimmer setzten wir unser Gespräch flüsternd fort. Die drei Patienten, die auf ihren Stühlen saßen, brauchten nicht alles mitzubekommen.
„Und dann bringe ich ihn um“, sagte ich, „bevor er mich umbringt. Mir reicht es. Ich bin schon halb verrückt.“
„Bestimmt hat der auch deinen Schlüsselbund gestohlen“, sagte Gila, „er weiß doch, dass man durch die Kellergänge in alle Hauseingänge gelangen und sich verstecken oder zu einem anderen Ausgang heraus kann. Und in dem Haus sind zwölf Eingänge. Da konnte die Polizei natürlich nichts ausrichten.“
„Stimmt“, stimmte ich zu, „und ein Fremder weiß ja nicht, wo ich wohne.“

Ein Glück, dass Zappi gleich das Wohnungsschloss ausgewechselt hatte. Nicht auszudenken, was sonst geschehen wäre.

„Ich muss zum Ohrenarzt“, sagte Gila, die geknickt aus dem Ärztezimmer trat, „aber das Blut ist erstmal gestillt.“

*

Kaum war ich zu Hause, war Bernd am Telefon. Er wollte sich noch immer mit mir treffen, was ich für keine gute Idee hielt. So unterhielten wir uns oft ausgiebig am Telefon und ich war über die Rotgefärbte und Gigan im Bilde.
„Gigan steht völlig unter ihrem Pantoffel“, informierte mich Bernd. „Das hat Mutter gesagt. Und Vater hat sie neulich rausgeworfen.“
„So?“
„Ja. Die wollte meinen Eltern doch tatsächlich vorschreiben, welches Fernsehprogramm sie einschalten sollten. Stell dir das mal vor.“
„Ist ja krass.“
„Und dann wollten die hier gucken.“
„Hast du sie gelassen?“
„Spinne ich? In meinem Haus bestimme ich“, sagte Bernd selbstbewusst, „übrigens sprechen wir oft über dich.“ Bernd machte eine Pause, ehe er weitersprach, „das heißt, ich spreche oft von dir. Gigan rastet ja völlig aus, wenn ich nur deinen Namen erwähne. Als der Kleine neulich fragte, wann Marie mal wieder käme, hat der geschrieen: ‚Halts Maul! Und sag nie wieder diesen Namen. Außerdem hättest du mir auch den Kopf verdreht.“
„Denkst du das auch?“
„Ja. Aber nicht so, wie Gigan das meint. Ich mag dich sehr. Du kannst jederzeit zu mir kommen. Auch ohne Kind. Das weißt du.“
„Danke. Aber das ist nicht nötig“, sagte ich distanziert, „es geht schon. Richte Gigan bitte aus, er soll die blöden Anrufe lassen.“
„Er sagt, er sei es nicht. Er bekäme auch dauernd welche und denkt, dass du es bist.“
„So ein Unsinn. Aber gute Idee.“
„Und Frau Nesselhof sagte, du hättest die Reifen zerstochen und wenn du ihre Reifen zerstechen solltest, würde sie dich anzeigen.“
„Wo steht denn ihr Autochen?“, fragte ich, „welche Nummer hat es denn? Welche Marke?“
„Weiß ich auch nicht.“

Am liebsten hätte ich Bernd von dem gestohlenen Schlüsselbund, dem Mordanschlag und dem Dreier im Keller erzählt. Doch eine innere Stimme warnte mich. Ich vertraute ihm nicht. Bestimmt log er genauso wie sein Bruder.

„Bis dann“, verabschiedete ich Bernd und hatte das Bedürfnis, zu meditieren, wie es in letzter Zeit meine Gewohnheit war.

Wir Menschen trügen etwas Außergewöhnliches, Einzigartiges, in uns hatte ich mal gelesen, definierten uns und unsere Realität nach unseren eigenen Vorstellungen und Überzeugungen. Und wenn wir in den begrenzten Vorstellungen verharrten, die unsere Kultur zeigt und lehrt, begrenzten wir uns in unseren Möglichkeiten und unserem Ausdruck.

Stimmt, dachte ich, am Anfang steht unser Denken. Gedanken erschaffen unsere Einstellung. Gedanken sind Energie. Und nach Max Planck ist Energie Schwingung und diese entspricht laut der Quantenphysik einem multidimensionalen Schwingungsfeld, das wir durch unsere Gefühle, die der emotionale Ausdruck unserer Seele sind, wahrnehmen, also einer Anzeigetafel, der auf gedanklicher Ebene erzeugten Schwingung. So finden wir also im Außen vor, was unserem Inneren entspricht, auch wenn uns das nicht bewusst ist. Alles, was uns geschieht, ist demnach der Ausdruck unserer Gedanken, von uns selbst initiiert. Dann war also alles, was mir widerfahren ist und noch widerfahren sollte, mein ureigenstes Wollen?

Auch gut, mal sehen, was ich alles noch so wollen werde. Soll doch mein Unterbewusstsein ans Licht des Tages bringen, was mein Bewusstsein noch nicht weiß.

Es gibt verschiedene Arten der Meditation. Meine war, mich ganz und gar auf eine Sache zu konzentrieren, nämlich auf das, was mich am meisten beschäftigte und mich ganz ausfüllte. Gigan.

Im Lotussitz setzte ich mich auf den Teppich, versank in meinen rituellen Tagträumen, erfüllt von vollkommener Ruhe und stiller Freude. Allmählich drang ich tiefer in mein Inneres und erblickte ein faszinierendes Bild.
Ein grauer Fiat mit einer Frankfurter Nummer FF…, stand auf einem Parkplatz vor einem großen öffentlichen Gebäude. Auf der Ablage des Autos drängelten sich eine Unmenge Kuscheltiere. Es nieselte. Leute liefen geschäftig hin und her und hatten die Regenschirme aufgespannt.

Plötzlich sah ich mich selbst, wie ich diabolisch lächelnd mit dem braunen Taschenmesser die vorderen Reifen des grauen Fiat zerstach, während Frau Nesselhof in der Tür des Gebäudes wild mit ihren Armen herumfuchtelte, laufen wollte, doch wie angewachsen auf der Stelle trat, etwas sagen wollte, doch ihr Mund stumm blieb und der Regen unaufhaltsam auf sie hernieder tröpfelte.
Ich lachte hysterisch und ging langsam in die Richtung aus der ich gekommen war.

Ich holte mich zurück, folgte wie in Trance Marie zwei und verließ die Wohnung.

*

Zielstrebig liefen wir zur Kreuzung Breite Straße, verharrten kurz, bogen in die Leipziger Straße, überquerten die Gertraudenbrücke, gingen rechter Hand vorbei an der Deutschen Bank, vor der sich hinter dem Kinderspielplatz die Parkplätze befanden, schlenderten an den Autos vorüber, liefen langsam bis zur Ecke. Und richtig. Auf der rechten Seite gegenüber der Tür vor dem riesigen Gebäude, der Deutschen Bank, stand das Auto der Rotgefärbten. Ein Fiat. Grau. FF… , und die Kuscheltiere stapelten sich auf der Ablage wie auf dem Kuscheltierfriedhof.

Mit traumwandlerischer Sicherheit hatten wir das Auto gefunden. Kein anderes hatte uns interessiert.
„Gut gemacht“, lobte Marie Marie zwei.

Es war Mittagszeit. Leute kamen und gingen. Ich beachtete sie nicht, spürte nicht den Nieselregen, holte ruhig und entspannt das Taschenmesser aus meiner weißen Handtasche, zerstach die zwei vorderen Reifen, setzte noch eins drauf und ritzte auf die Kühlerhaube in Großbuchstaben Verräter.
„Sei nicht so hochnäsig, du alberne Kitschfrau“, murmelte ich, „Gigan hat dich nur genommen, weil er mich nicht haben kann. Weil ihm die Trauben zu hoch hängen. Doch diese Fabel wirst du wohl nicht kennen. Zeig mich doch an! Alberne Kitschfrau!“ Zufrieden besah ich mein Werk. „Das ist der Anfang“, wandte ich mich an Marie zwei. Doch die war verschwunden. Ich ging allein zurück.

*

Kaum war ich in der Wohnung, klingelte das Telefon.
„Ich weiß alles von dir“, knurrte die gruselige Stimme, „ich weiß, wo du warst. Ich weiß, was du eben getan hast. Ich beobachte dich. Du entkommst mir nicht!“
„Melde dich! Du Irrer!“, wütete ich, „du kannst mir keine Angst einjagen. Idiot!“
Aus dem Telefon ertönte grässliches Gelächter.
Ich knallte den Hörer auf. Sofort klingelte es wieder.
„Ich krieg dich! Ich krieg dich!“
„Gigan“, sagte ich, betont ruhig, „wenn sich herausstellt, dass du der feige Anrufer bist, kannst du was erleben.“
„Ich krieg dich. Ich krieg dich...“
„Verdammter Wichser!“
„Ich krieg dich. Ich krieg dich“, lachte die verzerrte Stimme.

Gepackt von einem Anflug Wahnsinn riss ich das Kabel aus der Wand, warf das Telefon gegen den Tisch, hob es auf, schleuderte es gegen den Schrank, hob es wieder auf, zerschmetterte es endgültig an der Tür, hockte mich verzweifelt auf den Teppich, starrte verständnislos auf die unzähligen winzigen Teilchen in meinen Händen, warf sie um mich, sammelte sie auf, schmiss sie wieder weg. Allmählich wusste ich nicht mehr, wo ich mich befand, stierte mit leerem Kopf vor mich hin. Plötzlich sprang ich auf, rannte irr durch alle Zimmer, riss alles nieder, was mir im Wege war.
„Nein! Nein! Nein!“, schrie ich wie von Sinnen. „Du kriegst mich nicht! Nein! Nein! Nein! Du kriegst mich nicht! Verrecken sollst du! Verrecken! Verrecken! Verrecken!“

*

Als Zappi nach Hause kam, fand er mich völlig erschöpft schlafend unter dem umgeworfenen Tisch im Wohnzimmer.
Am nächsten Tag brachte er ein altes Telefon aus seinem Betrieb mit.
„Vorläufig“, sagte er, „zu deinem Geburtstag bekommst du ein neues. Mit Anrufbeantworter, so dass du nicht mehr abzunehmen brauchst, wenn sich niemand meldet. Dann wird es dem perversen Anrufer schon vergehen.“

Kaum war das alte neue Telefon angeschlossen, schrillte es.
„Du hast es also doch gewagt, mein Schatz“, sagte Gigan mit seiner zärtlichsten Stimme.
„Was gewagt?“
Unerwartet war die Rotgefärbte dran.
„Von wegen mein Schatz“, keifte sie. „Das könnt ihr vergessen! Und red dich nicht raus. Du hast meine Reifen zerstochen. Das sollst du mir büßen. Wenn Gigan so dumm ist und dir immer wieder glaubt, ich bin es nicht. Ich zeige dich an.“
„Ist mir doch egal“, keifte ich zurück und knallte den Hörer auf die Gabel.
Es schrillte wieder. Zappi nahm ab.
„Nein. Wie kommst du denn darauf?“, fragte er. „So etwas würde sie nie tun. Ich verstehe euch nicht. Könnt ihr euch nicht wie vernünftige Menschen verhalten. Lass sie endlich in Frieden. Du hast ihr schon übel genug mitgespielt. Reicht es dir immer noch nicht? Nein, sie war es nicht.“
„Wer war es?“, fragte ich neugierig.
„Gigan.“
„Was hat er gesagt?“
„Ob du die Reifen von seinem und ihrem Auto zerstochen haben könntest.“
„Und?“
„Du hast doch gehört, dass ich gesagt habe, dass du es nicht warst.“ Zappi guckte mich eindringlich an. „Sag mal ehrlich“, fragte er, „warst du es?“
„Iwo“, sagte ich überzeugt, „ich bin doch nicht ganz
blöd.“

Ich bildete mir tatsächlich ein, es nicht gewesen zu sein und freute mich gleichzeitig, das Auto der lieben Frau Nesselhof ramponiert zu haben.
Plötzlich fiel mir das Orakel und das Versprechen, es an Gigans Arbeitstür zu kleben, ein.

Mit dem Zettel in meiner Tasche machte ich mich auf den Weg. Als ich die Kreuzung Jannowitzbrücke überqueren wollte, rempelten mich zwei junge Männer an. Ich versuchte auszuweichen, doch die Kerle versperrten mir den Weg. Der größere glotzte in den Ausschnitt meiner Bluse.
„Ist das eine Aussicht“, lachte er rüde, „so eine Pracht. Ich werd verrückt.“
„Verschwinde! Du Gaffer“, fauchte ich, „oder ich tret dir in die Eier!“
„Na, na.“ Der Kerl schob seine Hand in meinen Ausschnitt.
Fast hätte ich mich übergeben, als ich die widerliche Hand auf meiner nackten Brust spürte, hob im Reflex ein Knie und stieß es dem Frechling mit voller Wucht zwischen die Beine. Der Mann schrie laut auf vor Schmerz. Der andere Kerl gab mir einen Stoß, ich stolperte auf die Fahrbahn. Autos rasten an mir vorüber. Fahrer hupten. Die Menschen an der Kreuzung schrieen mir unverständliche Worte zu.

Später war es mir ein Rätsel, wie ich unversehrt von der Fahrbahn gekommen war und wieder mit all den anderen Menschen wartend an der Kreuzung stand.
„Ich habe dich beschützt“, sagte Marie zwei, „hab keine Angst. Ich bin immer bei dir.“

Die Männer waren verschwunden. Die Ampel zeigte Grün. Ich lief zu Gigans Arbeitsstelle und klebte das Orakel an die blaue Tür.


 

 

***
 

 

 

Der Sinn des Lebens RMist die Vergänglichkeit

 

Neue Projekte

 

 

 

 UNSICHTBAR

Eine junge Frau wird in der U-Bahn brutal vergewaltigt und verliert ihre Identität.  Traumatisiert irrt sie durch die Straßen der  Riesenstadt. Immer auf der Suche nach ihrem Vergewaltiger. Sie wähnt sich unsichtbar, da keiner sie wahrzunehmen scheint. Sie schlüpft in die Gehirne der Menschen. Kann ihre Gedanken lesen, ihre Gefühle fühlen. Ist mittendrin im Wahnsinn der Begierden, dem Schmutz, der Lust. Dem Gestank, der über allem und jedem zu liegen scheint, und kommt zu dem Schluss, dass sie tot und in der Hölle gelandet ist. 

 

Leseprobe aus dem Originalmanuskript:

 

Ich bin gerade dabei, das Manuskript zu überarbeiten. Und es wird bestimmt ganz anders, als hier geschrieben. 

 

Ich sitze in der S-Bahn. Allein im Abteil. Ganz hinten. Die Bahn fährt durch die Nacht. Hält. Ein Kerl steigt zu, setzt sich mir gegenüber, stiert mich an, in mein Gesicht, weiter runter, bleibt kleben in meinem Ausschnitt.
Bestimmt sieht er meine nackten Brüste unter dem dünnen weißen Top. Na, ist ja noch immer so warm. 31 und ein halbes Grad.
Ich stiere den kleinen Fernseher an. Oben, an der Decke. Nur einen Augenblick. Dann den Kerl.
Langsam knöpft der Kerl seine Hose auf, ganz langsam, den Blick in meinen Augen.
So ein Arsch. Der wird doch nicht. Vor meinen Augen?
Doch. Er wird. Seine Hand umschließt einen Schwanz. So ein Teil habe ich noch nicht gesehen. Ich stiere. Der Arsch reibt schneller. Noch schneller. Auf ab. Auf ab. Es kommt ihm. Er stöhnt. Stiert noch immer in mein Gesicht. Stöhnt lauter. Widerlich.
Die Bahn hält. Ich stehe auf. Muss raus hier. Sofort.
Der Kerl streckt ein Bein lang. Ich falle auf ihn. Sein Drecksglied zwischen meinen Brüsten.
"Bist du blöd?! Du Sacksau!" Meine Faust landet unter seinem Kinn. War wohl nicht fest genug. Der Dreckskerl lacht sein Sacksaulachen, zieht mich auf seinen Schoß, zwängt sein noch immer steifes Glied in meinen Slip.
"Ohne Gummi?"
"Ich bin sauber." Wieder das dreckige Lachen. Es macht keinen Sinn, sich zu wehren. Sehe ich sofort. Fühle das Messer in seiner Gesäßtasche.   
Ich stöhne auf. Das Ding ist zu groß. Der Kerl packt meine Hüften, bestimmt den Rhythmus, drückt meinen Oberkörper nach vorn. Ich stütze mich mit den Händen an meinen verlassenen Platz. Schreie. Noch lauter. Das Schreien vermischt sich mit dem Stöhnen des Mannes. Die Bahn ruckelt ungerührt durch die Nacht. Meine Handtasche liegt auf dem Boden. Ich bücke mich tiefer. Schreie lauter. Mein Handy! Stecke es in die Jeans. Reiße es an mein Ohr. Muss die 110 anrufen. Bevor ich zerreiße.
"Nix da." Der Kerl schlägt darauf. "Eine Minute noch. Halt still." Ich schreie. Der Kerl stößt wie ein wildes Tier. Ich zerreiße. Sehe Sterne. Die Bahn zuckelt. Hält. Der Kerl stößt mich aus der Tür.

Wohin ist das Licht. Die Freundlichkeit. Das Lachen. Dunkel ist der Tag. Wie die Nacht. Kein Unterschied. Die Sterne bedrohlich. Jede Nettigkeit Heuchelei.

 *
 

Ich irre durch die nächtlichen Straßen, schwanke wie eine Blume im Wind. Zerrissen. Zerschlissen. Beschmutzt. Blut überall. Überall Blut. Schleim. Blut und Schleim. Und Sperma. Noch immer. Wie lange schon? Besudelt. Auch von der Pisse, die ein Mann auf dem Bahnsteig um sich strudelte.
Mein erster, mein zweiter, dritter Gedanke - Polizei. Keine Traute. Die würden mir nicht glauben. Ich kenne das. Es würde heißen, ich hätte den Kerl herausgefordert. Wie sieht der überhaupt aus. Der Kerl. Erinnere mich nur an den widerlichen Tathergang. Tathergang. Genau. So würden die das nennen. Der Kerl hatte kein Gesicht. Nur Schwanz. Riesengroß. Dick. Brutal. Und Hände. Ja, Hände auch. Hände wie Schaufeln.
"Erinnere dich an das Gesicht. Erinnere dich."Die Stimme in meinem Kopf wird immer lauter. "Erinnere dich." 
An einer Häuserecke sinke ich zusammen. Kotze. Der Magen dreht sich um. Nur Galle. Gelbe Galle. Grüne. Kotze. Der Schmerz unerträglich. Im Magen. Im Unterleib. Überall. Dieser Schmerz.

"Mama!"

"Miau." Eine Katze streicht um meine Beine. Es muss eine sein. Wer sonst miaut mitten in der Nacht. Kann sie nicht sehen, spüre nur ihr weiches Fell. Die Wärme. "Miau."
Ich laufe weiter. Immer weiter. Die Katze auf meinem Arm schnurrt zufrieden. Eine Tür gibt nach. Im Dunkeln stolpere ich eine Treppe runter. Ist das ein Haus? Ja. Ein Haus. Eine winzige Notlampe brennt. Ein Keller ist unverschlossen. Ich stolpere über Gerümpel. Kisten. Bretter. Kauere mich zusammen. Schlafe ein. Die Katze im Arm. Warm. Weich.
"Miau."
Ein Sonnenstrahl huscht durch das winzige Fenster. Ich niese. Sonne. Gibt es die Sonne? Wo kommt die Sonne her.
Die Katze liegt neben einer Ratte. Tot. Beide tot. Ratte und Katze. Ihr Fell zerfetzt. Beides grau. Eines getigert. Blutverschmiert. Beide. Panisch renne ich aus dem Keller. Stolpere die Treppen rauf. Das Haus ist alt. Uralt. Es stinkt. Putz bröckelt von den Wänden wie Schorf von alter Haut.
Das Handy in der Jeans piept. Wieso ist es in meiner Hosentasche. Der Kerl hatte es mir doch aus der Hand gestoßen. Ich will nicht simsen. Wer ist Anton. Kenne keinen Anton. Drücke Anton weg. Kann nicht reden. Will nicht reden. Nie wieder reden. Nie mehr simsen. Kann nicht. Bin nicht mehr. Gestern ist tot. Heute ist tot. Morgen ist tot. Tot. Tot. Ich bin tot. Bin der tote Tod. So ein Scheiß. Der tote Tod. Dann gäbe es ihn ja nicht. Den Tod. Und doch bin ich tot. Nur meine Hülle lebt. Etwas.

***

 
 
  KOHLENKINDER Wappen der Stadt Buttstädt
 
 
 
 
 
 
Dieses lieblich romantische Fleckchen Erde ist die Vorlage zu meinem Familienroman  Kohlenkinder und spielt in den Jahren 1943 bis 1958.
 

Die Stadt Buttstädt liegt im östlichen Thüringer Becken, zwischen Ettersberg und Finne an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Im Mittelalter war Buttstädt berühmt wegen seiner zahlreichen Viehmärkte. Auch heute noch ziehen die Wochenmärkte an jedem Mittwoch, die Taubenmärkte im Februar und der am 1. Juliwochenende veranstaltete „Thüringer Pferdemarkt“ mit volksfestlichem Charakter zahlreiche Besucher, Händler und Markttreibende an und sind belebende Elemente der Stadt.

 

Für Erwachsene und Kinder

Prolog zur Einstimmung in das Geschehen



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Wir schreiben das Jahr 1943

*

 

Die Geschichte von dem Kind und dem Teufel

Die mittelalterlich anmutende Stadt schien verlassen. Durch die Gassen mit den eng aneinandergeschmiegten Häusern, die aussahen, als müssten sie sich gegenseitig schützen, pfiff der Wind. Endlich hatte es aufgehört zu schneien.
Rosi fror in ihrem dünnen Mäntelchen, zitterte, schlug die Arme umeinander, stampfte mit den Füßen in den schon wieder viel zu kleinen Schnürschuhen.
Sie sehnte sich an den warmen Ofen. Bestimmt würden die anderen schon in der Stube am Tisch sitzen und auf sie warten. Doch ihr Verlangen war stärker. Schnell verließ sie die engen, windigen Gassen und gelangte endlich auf den Marktplatz mit den großen schönen Häusern und der alten Kirche mit dem schiefen Turm. Sie musste unbedingt noch mal zu dem Brunnen mit dem Teufel und dem Kind auf der Waage. Wie fast jeden Tag. Egal ob die Sonne schien, es regnete oder schneite.
Ein Kind wiegt schwerer als der Teufel.

*

Zu Buttstädt auf dem Brühl wohnte vor alter Zeit ein Ehepaar. Das war schon lange verheiratet. Aber die Ehe war kinderlos geblieben. Und sie wünschten sich doch so sehr ein Kind. Da erschien ihnen eines Tages der Teufel und bot an, ihnen zu helfen. In ihrer Not ließen sie sich verblenden. Der Teufel versprach, sie sollten ein Kind bekommen, wenn es später sein Eigen sein sollte.
Nach neun Monaten gebar die Frau dann auch einen Knaben. Doch immer, wenn das Ehepaar das unschuldige Kind lächeln sah, wurde ihnen weh ums Herz.
Der Knabe wuchs schnell heran. Doch dem Ehepaar wurde bang und bänger und es flehte zu Gott, er möge das Unglück abwenden.
Da sandte der Herr einen Engel. Der gebot dem Teufel, sich auf die eine Schale einer Waage zu setzen. Das Kind legte er in die andere und sagte, wenn er schwerer sei, so solle er's bekommen, wie versprochen.
„Abgemacht“, erwiderte der Teufel im Bewusstsein seines Sieges.
Da sank die Schale, in der der Knabe saß, tief hinab.
„Bringt mir einen Mühlstein!“, rief der Teufel.
Doch auch damit konnte er nicht herunterkommen.
Da ging er zornig von Dannen.
Zum Andenken aber hat man auf den Ratsbrunnen einen Engel mit einer Waage, in deren einer Schale der Teufel mit dem Mühlstein und in der anderen das Kind sitzt, abgebildet.

*

So ähnlich erzählte Else die Geschichte und sagte zum Abschluss immer:
"Ein Kind wiegt schwerer als der Teufel."

*

Die Geschichte von dem Engel mit der Flöte

Rosi stellte sich auf die Zehenspitzen und schaute in den Brunnen. Außer einer dicken Schneeschicht war nichts zu sehen.
Vom Frühjahr bis zum Herbst war der Brunnen mit Wasser gefüllt und die Leute warfen ab und zu ein paar Münzen hinein, die dann wunderschön in der Sonne leuchteten und glitzerten.
Rosi winkte dem blasenden Engel auf der Kirchturmspitze zu.

Der Engel dient als Wetterfahne auf dem Turme der Michaeliskirche. Er ist das Wahrzeichen von Buttstädt. Der Engel hält eine Flöte in seinen Händen. In den Hussitenkriegen nämlich, als die Feinde nahten, hatte plötzlich ein Engel auf einer Flöte eine traurige Melodie gespielt und somit auf die nahende Gefahr aufmerksam gemacht. Zum Dank hatte die Stadt ihn vor langer Zeit als Wahrzeichen genommen.

*

Die Geschichte von Ochsenbuttscht und dem Pferdemarkt

So schnell es die dicke Schneedecke zuließ, lief Rosi weiter. Bald stand sie frierend vor dem dreistöckigen Gebäude im roten Backsteinbau.
Nächstes Jahr sollte sie eingeschult werden, genau gegenüber vom Rossplatz.
Da war in alter Zeit, also im Mittelalter, der Ochsenmarkt und die Händler aus aller Herren Länder verkauften hier ihr Vieh. Besonders das Ochsenvieh. Deshalb nannte man Buttstädt ja auch scherzhaft Ochsenbuttscht. Zigeuner und Händler aus Polen und Ungarn trieben ihre riesigen Viehherden hierher, um sie zu verkaufen. Sie waren damals eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt. Später, als die Menschen nicht mehr so viel Schlachtvieh wollten, wurde aus dem Ochsenmarkt ein Pferdemarkt und so eine Art Volksfest mit allem, was dazu gehörte. Stände mit Ost und Gemüse, Eiern von den Bauernhöfen, Butter und Käse, verschiedene Öle, Sauerkraut, eingelegte Gurken, süße Kuchen und bunte Plätzchen, Lakritze und anderes Süßzeugs gab es dort. Alles selbtgemacht.
Später gesellten sich die Handwerkerstände hinzu. Die Händler boten Spielzeug an, Puppen, Puppenhäuser, Schaukelpferde, Steckenpferde, Kreisel mit Peitschen, Springseile, Guckgläser und Bauernhöfe. Auch geflochtene Weidenkörbe. Jedes Jahr gab es etwas Neues zu entdecken. Bald kamen auch die Spaßmacher, die Harlekine, und unterhielten das Publikum mit frechen Versen und Liedern. Zigeuner in ihren bunten Kleidern tanzten ihre Zigeunertänze und spielten dazu traurige oder lustige Melodien auf ihren Geigen. Das Volk stand im Kreis um sie herum und klatschte. Ein lustiges Treiben soll das gewesen, sodass sogar der große Dichter Johann Wolfgang von Goethe aus Weimar angelockt worden sei.
Jetzt lag der Rossplatz verlassen unter der dicken Schneedecke.

*

Die Geschichte von dem Haus Brühl 18

Mühsam stapfte Rosi zurück. Stand endlich in ihrer Straße vor dem Haus ihrer Eltern. Brühl 18.
In dem Haus hatten schon die Eltern ihrer Mutter gewohnt. Davor die Eltern ihres Großvaters. Und davor die Eltern ihres Urgroßvaters. Und davor wieder die Eltern und wieder die Eltern.

Das Haus war eines der ältesten im Ort. Und natürlich auch die Straße. Bestimmt schon so achthundert Jahre alt.
Das Haus gegenüber war ein echtes Gruselhaus. Es war auch aus Lehm gebaut und zweistöckig, wie alle Häuser in der Straße, und hatte oben und unten drei kleine Fenster.
Nie hatte jemand je eine Menschenseele durch die Tür treten sehen. Denn in dem Haus hatte das Ehepaar gelebt, das dem Teufel ihr Kind versprochen hatte. Seitdem getraute sich keiner, dieses Haus zu bewohnen.

Von dem Kopfsteinpflaster der nicht sehr langen, etwas hügeligen, Straße war jetzt nichts zu spüren. Der Schnee hatte auch hier eine dicke weiche Decke darüber gelegt. Einen weichen flauschigen Teppich.
Vom Frühjahr bis zum Herbst, manchmal sogar im Winter, lugten zwischen den ungleichmäßigen, huckeligen Steinen dünne Grashalme hervor, die die Kinder jedoch auf Elses Geheiß immer wieder ausrupfen mussten.
In diesem Winter würde wohl kein Hälmchen zu erblicken sein. Dieser Winter war zu hart. Ein Wunder, dass das mit grauen Schiefern gedeckte Dach die dicke Schneedecke aushielt.
Die grauen Schiefern schmückten auch den oberen Stock des kleinen Hauses. So sah das Haus aus wie ein Märchenhaus. Ein Hexenmärchenhaus.

Wenn die Schiefer aus Lebkuchen wären, verziert mit den leckersten Süßigkeiten, Zuckerplätzchen, Marzipan, Schokolade und Liebesperlen zum Beispiel, würde Rosi jetzt daran knappern. Und wenn die böse Hexe dann sagen würde:
„Knusper, knusper knäuschen, wer knuspert an mein Häuschen?“, würde sie natürlich erwidern wie im Märchen: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind.“ Die Hexe würde dann zur Tür heraustreten, um nachzuschauen, ob es stimmt. Und diese Gelegenheit würde sie nutzen und die Hexe ganz schnell in das Haus zurückstoßen und hinein in den Ofen, aus dem die Flammen schon züngelten, und dann ganz schnell die Ofentür verriegeln, das Haus verlassen und zusehen, wie die böse Hexe als Rauch durch den Schornstein
fliegt, hinein in den trüben Winterhimmel. Weg wäre sie. Für immer und ewig. Die böse Hexe. Und der Hänsel brauchte keine Angst mehr zu haben.

*

Die Geschichte von den Ohrenschützern und dem Krieg

Rosi drückte die schwere Klinke nieder. Die Türglocke schellte laut.
„Da bist du ja endlich!" Else eilte von dem Wohnzimmer in den eiskalten Flur. „Schnell zieh die Schuhe aus Kind! Du bist ja ganz erfroren! Was treibst du dich auch bei dem Wetter draußen rum?" Else zog das Mädchen ins Wohnzimmer. „Wir müssen morgen die Ohrenschützer bei Hüttenrauch abliefern“, sagte sie ungehalten. „Wir brauchen dich hier. Das weißt du doch.“
„Ja, ich weiß“, erwiderte Rosi schuldbewusst, „aber ich wollte doch noch mal zu meiner Schule.
„Ach du immer mit deinen dummen Sachen.“ In Elses Stimme grollte der Ärger. „Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht, wie ich euch durchbringen soll. Und du gehst ständig auf Wanderschaft. Oder träumst vor dich hin. Wach endlich auf. Es ist Krieg. Und dein Vater ist an der Front. Vergiss das nicht. Die Soldaten brauchen unsere Hilfe."
„Ja Mama."

Zerknirscht setzte sich Rosi an den Tisch, an dem ihre kleineren Geschwister, Jutta und Heinzi, Else bei der Arbeit halfen.
Jutta schnitt, die Zungenspitze zwischen ihren leicht geöffneten Lippen, ganz versunken in ihre Tätigkeit, die aufgezeichneten Teile der Ohrenschützer aus.
Heinzi stapelte sie geschickt übereinander. Else nähte sie zusammen.
Die Ohrenschützer mussten fertig werden für die Soldaten, die schrecklich froren in dem eiskalten Winter vor Moskaus Toren. Auch Mützen, Schals und Pullover mussten für sie gestrickt werden. Vielleicht brauchte ja auch ihr Vater etwas Warmes zum Anziehen. Und besonders brauchten die Soldaten die flauschigen Ohrenschützer. Wie oft schon hatten die Kinder von erfrorenen Ohren, Nasen, Händen und Füßen gehört.

Else hatte die blaue Lampe mit den gelben Blumen, an dem im Sommer immer die Fliegenkäcker klebten, von der niedrigen Decke gezogen. Ihr funzeliges Licht fiel anheimelnd auf das blanke Holz des ovalen Tisches, auf dem die Teile für die Ohrenschützer lagen zwischen Leim, Nadeln, Zwirn und Scheren.
Im runden Rohr des winzigen eisernen Kanonenofens rumorte, vermischt mit dem Winterwind, die laue Wärme eines Feuers, das nicht die Kraft besaß, die Eisblumen an den zwei Fenstern abzutauen.

*

Die Geschichte von Rosis Geburt auf dem Plumpsklo

„Bitte Mama, erzähl noch mal von meiner Geburt", bettelte Rosi, „dann kann ich flinker arbeiten."
„Das kannst du doch bald singen.“ Else lachte versöhnt.
Die drei Kinder rückten mit ihren Holzstühlen näher an Else heran, begierig, noch einmal, nur dieses eine, allerletzte, einzige Mal, dieser wundersamen Geschichte von Rosis wundersamer Geburt zu lauschen.
„Das war so", begann Else leise, „eigentlich war es noch nicht so weit. Wir hatten noch vier Wochen Zeit. Also, ich bekam plötzlich heftige Leibschmerzen.
‚Vielleicht kommt das von dem warmen Zwetschgenkuchen?‘‚ dachte ich, ‚den ich vorhin gegessen hatte‘.
Ich hatte so ein Stück, oder vielleicht waren es auch zwei, von dem frischen Zwetschgenkuchen gegessen. Nein, hinuntergeschlungen hatte ich ihn. So einen Heißhunger hatte ich.
Doch die Leibschmerzen ließen nicht nach. Sie wurden eher noch unerträglicher. So schlich ich mühsam auf den Hof.
Die Sonne schien, es war warm, und es war Mittagszeit. Endlich hatte ich es bis zum Plumpsklo geschafft. Mit Mühe hob ich den Holzdeckel und setzte mich drauf. Ich drückte und drückte und merkte plötzlich mit Schrecken, dass du im Begriff warst, diese Welt zu betreten.“
Else machte eine kleine Pause und holte tief Luft bei dem Gedanken an das seltsame Geschehen. Dabei sah sie Rosi direkt in die Augen.
„Du bist ja mein erstes Kind“, fuhr sie fort. „Und ich war noch dumm, ich wusste ja nicht, was Wehen sind. Doch ich fühlte dich kommen. Und das auf dem Plumpsklo. Mein Gott!
‘Karl, Karl!, rief ich nach eurem Vater, „ schnell! Lauf, hol' die Hebamme! Das Kind kommt!'
Karl rannte, die Hebamme zu holen. Doch als sie kam, hatte sie nicht mehr allzuviel zu tun. Du warst schon da und hingst an meiner Nabelschnur. Mit dem Kopf fast in der, na, so etwas sagt man nicht“, Else lachte schelmisch, „ihr wisst schon.“
Die Kinder wussten. Das war eine schöne Geschichte.

*

Nach einiger Zeit stand Else auf, um die Tür, die das Wohnzimmer von der schmalen Küche trennte, etwas zu öffnen.
Sofort zog eine dumpfe koksige Wärme, die die weiße Grude verströmte, in die Stube.
„Und als ich kam, hast du gesagt: ’Kind fahr wieder in die Heimat'.“, piepste Jutta.
„Ja, weil du so klein und dünn warst."
Else setzte sich wieder an den Tisch und streichelte über Juttas blondes Köpfchen.
„Und ich auch?", meldete sich Heinzi zu Wort.
„Du nicht." Else lachte. „Du warst ein strammes Wonnebaby. Und heiß erwartet. Eigentlich sollte ja Rosi schon ein Junge werden."
„Als ich geboren wurde, war noch kein Krieg, stimmt's Mami?"
„Stimmt. Erst ein Jahr später. Am ersten September Neunzehnhundertneununddreißig. Da eroberte die Deutsche Wehrmacht Polen."
„Und wir siegen."
„Wie kommst du denn darauf Kind?" Else schaute Rosi verwundert an und schüttelte ihre dunklen Locken.
„Das hat doch Papa gesagt, als wir ihn am Bahnhof verabschiedet haben. Weißt du das nicht mehr? 'Mit Gott und Vaterland!' hat er gerufen, und 'Wir werden siegen! Bald bin ich wieder bei euch‘."
„Das ist lange her.“ Else schaute sinnend auf ihre Hände. „Nur Gott weiß, wie der Krieg ausgeht“, sagte sie leise.
Würde sie Richards Worten trauen, würde er zu ihnen zurückkehren wie ein Bumerang und das ganze Land in Schutt und Asche legen.
Von Karl, ihrem Mann, hatte sie lange nichts gehört. Sie betete jeden Tag zu Gott, ihn gesund wieder nach Hause kommen und nicht in der russischen Kälte sterben zu lassen.
„Und nun müssen wir uns beeilen", forderte Else die Kinder auf, weiterzuarbeiten.


***

Anhang

Quelle

Stadt Buttstädt: Goethe in Buttstädt

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Auch 1799 besuchte er den Allerheiligenmarkt am 31.10.: „Auf den Buttstädter Pferdemarkt, abends nach Weimar zurück“; „Heut will ich nach Buttstädt fahren, wo Pferdemarkt ist“, teilt er Schiller in einem Brief vom selben Tage mit. Auch sein Sohn August teilte später dieses Vergnügen. Am 10.02.1820 vermerkt Goethe in seinem Tagebuch: „August war nach Buttstädt geritten.., erzählte von seinem Pferdehandel.“
Zuweilen war der ganze Weimarische Hof in Bewegung, wenn in Buttstädt der Pferdemarkt stattfand. Als Goethe einmal nach Großkochberg reiten wollte, war kein Pferd aufzutreiben. „Alles war auf dem Buttstädter Jahrmarkt“, mußte er bedauernd feststellen. Vulpius schreibt, dass der Dichter überall, wo er hinkam, sinnfällige Außerungen des Volkstums mit Freude beobachtet hat. Das Markttreiben in Buttstädt wird er aus dieser Perspektive interessiert wahrgenommen haben. Vulpius bemerkte dazu, „zum Roßmarkt in Buttstädt ritt er wohl auch nur wegen des Volksvergnügens, das damit verbunden war.“ 

 

 


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